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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 503 mal aufgerufen
 Schwamm drüber! Aber nicht "feudel wisch und weg" :-))
Absorbierer Offline

Dokobaron




Beiträge: 206

22.11.2007 20:21
Ein "Nachruf" Zitat · Antworten
Anmerkungen des Administrators:
Satire, Parabel, Komödie, Tragödie - manchmal schwer unterscheidbar
So auch bei der Anwendung oder Erkennung sprachlicher Stilmittel wie Spott, Ironie, Humor, Sarkasmus
Zur Verdeutlichung, dass sich der "nachgerufene" bester Gesundheit erfreut und dieser Nachruf unter Gebrauch der oben beschriebenen Stilmittel - dem einen oder anderen mag es eher wie ein "Stillos-Mittel" vorgekommen sein - lediglich als "Nachruf" gemeint war, habe ich zum Zeichen eines Zeichens zwei Zeichen eingefügt; Tüttel vorn, Tüttel hinten!
G(erd) von Angeln


Spartakus-Ein "Nachruf"


Der deutsche Doppelkopfspieler Dirk Weber alias Sportakus alias Spartakus
alias... ist von uns gegangen. Seine Essays, Reden und Statements waren ein
einziges, kritisches, liebendes »Dennoch«

Wenn ein Freund geht - und Sparta war ein enger Freund -, dann fragt man
sich, aufschreiend: Was war das Besondere an diesem Menschen? Warum war er
einem nahe, was machte ihn - sie - so wichtig für das eigene Leben?

Dirk Weber war außergewöhnlich. Damit meine ich nicht seinen überragenden
Intellekt, seine-man sagte oft: urdeutsche Bildung; damit meine ich Haltung.

Wenn das Wort Moral in unserer zerscherbenden Welt noch einen Sinn hat,
einen Wert hat, dann erlaube ich mir - tief erschüttert von diesem viel zu
frühen Scheiden - Pathos: Ein Mensch ist gegangen, für den Moral, Würde und
Anstand gelebtes Leben waren.

»Das Meer pflügen« heißt ein berühmtes Wort, das verdeutlichen will, wie man
das große Dennoch sich zum Lebensgesetz machen kann; vielleicht soll. Dieser
Mann, bei aller Eleganz seines Stils und aller Leuchtkraft seiner großen
essayistischen Interpretationen, hat immer die in unserer Welt so weit
verbreitete Fingergelenkigkeit verachtet: weil er, störrisch, eigensinnig,
den Willen und die Kraft zum großen Dennoch hatte. Ob er nun dem
tiefmütigen, aus Barmherzigkeit zynischen Cioran nachdachte; ob er - die
deutsche Eiche - in einer Rede die so verhängnisvoll-falsche
Überwachungspolitik der Ex DDR attackierte; oder ob er glanzvoll - selber
radikal wie chic - den modischen radical chique bloßstellte - dieser
wunderbare Mann ließ sich nicht beirren, seinen ganz eigenen Weg zu gehen.

Er galt als hochfahrend. Nehmen wir getrost das Wort beim Worte: Er fuhr
hoch, er fuhr schnell, er nahm die Kurven rasant; geschlingert ist er
selten. Nun könnte man all das auch über andere Männer sagen - allzu viele
wären es wohl nicht. Aber das Besondere, nach dem ich frage und von dem ich
Zeugnis geben möchte nach all den Jahren, das benennt sich anders. Dirk
Weber war ein warmherziger Mann.

Wer erlebt hat, mit welcher Zartheit - darf man noch das Wort Innigkeit
benutzen? - er Texte vortrug, keineswegs immer vor vollem Saal, der ihm
eigentlich gebührte, nein, abends spät, beim Wein, in einem Forum in der
Wohnung, ohne Publikum als den staunenden Gastgeber, wie er Moral und Benimm
sprach, der erfuhr eine existenzielle Bindung an jene tiefen Schichten, die
das Humanum bilden. Diese tiefgründende Menschlichkeit, mit der er sich
selbst feiern konnte als Leuchtzeichen für uns alle, die »dennoch« die
Armseligkeit unser aller Leben ein klein wenig heller machen kann: Das war
Dirk Webers Größe.

Nie hat er den Versuch aufgegeben, den Menschen menschlicher zu machen. Und
er wusste, dass es sein Intellekt ist, der - fragil, fragwürdig, fragend -
am ehesten dazu geeignet ist. Deswegen hat er sich ihm verschrieben, ein
großer Dokospieler, der tapfer die Fackel hochhielt, noch als er - seit
langem - wusste, er selber wird verlöschen; aber er wollte uns das Feuer
weitergeben, der Mutige, der uns ermutigt hat. Ein wunderbarer Mensch. Heute
Morgen um 12.58 h ist er von uns geschieden.

Ich weine um Dirk Weber.
seltsam Offline

Solospieler



Beiträge: 73

23.11.2007 11:18
#2 RE: Ein Nachruf Zitat · Antworten

Für diejenigen, die den Hintergrund nicht kennen und den Text nicht als üblen Fake erkennen, sei erklärt:
Dirk Weber (Spartakus) lebt!

Serafina Offline



Beiträge: 99

23.11.2007 13:50
#3 RE: Ein Nachruf Zitat · Antworten


Vermutlich kennt jeder der sich hierher verirrt die Hintergründe.

Allerdings finde ich es sehr bedenklich, wenn einem Forumsbeitrag, mag er nun gefallen oder nicht, eine Bedeutung zugemessen wird die er nie hatte, nicht haben kann.

Mir bleibt die Hoffnung, dass sämtliche Beteiligten zur Vernunft kommen und den "Nachruf" als das sehen, was er sein soll, eine Reaktion auf Spartakus Abschied aus dem online-doppelkopf Forum.

Wer sich für die Hintergründe interessiert kann dort nachlesen.

Da Spartakus vor wenigen Tagen Geburtstag hatte, nutze ich die Gelegenheit ihm zu diesem zu gratulieren, verbunden mit Wunsch, dass ihm ein langes, glückliches Leben, bei guter Gesundheit beschieden sei.

Serafina

sashimi Offline

Dokokönig



Beiträge: 819

24.11.2007 07:25
#4 RE: Ein Nachruf Zitat · Antworten

auch für mich war klar ersichtlich,
dass es sich um Spartas Abgang aus dem Forum handelte.
Diesen hatte Sparta ja lautstark und vehement verkündet.
Umso unverständlicher ist es, dass trotzdem Leute bei Sparta
angerufen haben, um ihr Beileid zu bezeugen.
Wo bin ich hier eigentlich?
sashimi

partymaus Offline

Solospieler



Beiträge: 65

24.11.2007 11:16
#5 RE: Ein Nachruf Zitat · Antworten

Zitat von sashimi
Diesen hatte Sparta ja lautstark und vehement verkündet.


Um 7.25 Uhr schon Halluzinationen. Nicht schlecht, ich hoffe meine Party wird heute ähnlich gut

SirOliver Offline

Vollpfosten



Beiträge: 597

24.11.2007 11:42
#6 RE: Ein Nachruf Zitat · Antworten

Vielleicht bist du ja noch auf einer party Leni und du weißt es garnicht

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