Nicht nur Chicatoni hat ein paar sehr gute und wichtige Doko-Tipps in Patricks Forum gepostet, auch von anderen Autoren gibt es ein paar gute Tipps.
Die von Jo muss ich noch suchen (oder hat Patrick irgendwann doch Jos Wunsch entsprochen und sie gelöscht?)
aber hier schon mal ein Text von Carreau:
Konventionen für Einsteiger
Um es Einsteigern leichter zu machen, habe ich hier mal versucht die gängigen Konventionen nach denen hier gespielt wird, zusammenzuschreiben. Natürlich gibt es das Ganze in vielen Papieren noch ausführlicher und da ich das hier selbst geschrieben habe wird auch der eine oder andere Fehler noch enthalten sein, der ja dann von den „Wissenden“ korrigiert werden kann.
A:
Das Aufspielen der Herz 10 bedeutet immer dass der Aufspieler Re ist. Als Re Partner sollte man einen Fux reinwerfen wenn man einen hat.
Das Kontra Vorspiel der Dulle ist so etwa das Schlimmste was man machen kann. Auch wenn es einen noch so reizt, man sollte es unterlassen, da man damit seine Mitspieler wirklich verärgert.
Eigentlich bedeutet das Aufspiel der Herz Zehn noch mehr, man verspricht seinem Partner damit mindestens 7 Trümpfe (incl. Pik oder zwei Herz Damen). Diese Konvention wird hier jedoch nicht immer eingehalten. Das Vorspiel sollte aber in jedem Fall nur mit einem starken Blatt gemacht werden. Sonst kommt eventuell „keine 90“ vom Partner, die nicht zu gewinnen sind.
(Findet das Vorspiel der Dulle bei noch ungeklärter Partnerschaft in den ersten drei Stichen statt, so hat dies die ca. gleiche Bedeutung)
Hat übrigens der Partner die zweite Dulle, so sollte dieser sofort (vor dem zweiten Ausspiel des Ausspielers) Re sagen.
B:
Sehr selten wird Re oder Pik Dame aufgespielt. Dies zeigt in jedem Fall Doppeldulle an. (Auch Pik Dame ist nur als Re erlaubt)
Das ist eine wirklich sinnvolle Spielweise. Der Partner bekommt sehr genaue Infos über das eigene Blatt (Kreuz-Dame heißt z.B. Doppeldulle und keine Pik-Dame).
Hat man zum Beispiel als Re Partner gute Anspielasse, so kann man das weitere Trumpfspiel fordern, indem man vor dem 2. Ausspiel des Partners Re sagt.
C:
„Re Ansage“ (in seltenen Fällen auch Kontra) bevor irgendeine Karte gespielt wurde.
Wenn dies nicht vom Ausspieler kommt bedeutet das immer, dass derjenige Doppeldulle hält.
Derjenige der die Ansage macht sollte auch gute Anspielasse besitzen ansonsten macht die Vorabansage keinen Sinn.
( Theoretisch kann man an Pos 2 das „Re vorab“ auch mit einer Dulle sagen, da man an Pos 2 ja sicher über Trumpf angespielt werden kann. Das würde ich aber wegen der großen Gefahr der Fehlinterpretation nicht machen.)
D:
Vollmachen wenn man kontra ist ( Hierbei handelt es sich eigentlich nicht um eine Konvention sondern eher um eine übliche Spielweise):
Wenn man kontra ist so gibt man (bei ungeklärter Partnerschaft) wenn man die Wahl hat immer eine 10 ins angespielte schwarze As.
Dies ist wichtig weil dem Kontrapartner dadurch mitgeteilt werden kann ob er die Fehlfarbe ggf. nachspielt oder später anspielt.
Ist nämlich in dem ersten Fehlstich kein Voller, also er geht mit 15 oder 19 Punkten weg, so wird der Kontrapartner die Farbe möglichst bald nachspielen, da er davon ausgeht, dass du entweder das zweite As hast oder frei bist. (Bei viel Pech hast du natürlich noch den letzten Kleinen).
(genauer gibt man immer die höchstwertige Karte aber nicht das As in einen ungeklärten Fehlstich)
Für die Re Partei gilt das Umgekehrte, man wird also nicht „Vollmachen“.
Vor allem an Pos 4 ist das Ganze jedoch ein bisschen differenzierter zu betrachten:
Beispiel 1:
Ich sitze Re mit Kreuz Zehn und König an Pos 4.
Ausspiel Kreuz As , an Pos zwei und an drei kommt eine Kreuz 9. Wenn man nun davon ausgeht, dass die Spieler die oben beschriebene Spielweise eingehalten haben, kann man folgern, dass der Ausspieler mit hoher Wahrscheinlichkeit Kontra ist und dass Kontra den zweiten Lauf sticht. Es ist nun nicht sinnvoll den Ausspieler durch das Legen des Kreuz Königs zum Kreuz-Nachspiel zu ermuntern und eventuell sogar einen Doko für Kontra
vorzubereiten. Spieler 4 wird folglich sinnvollerweise die Kreuz Zehn legen.
Beispiel 2:
Ich sitze Kontra mit Kreuz Zehn, König an Pos 4.
Ausspiel Kreuz As, Spieler 2 Kreuz Zehn, Spieler 3 Kreuz König.
Nun weiß ich an Pos 4 dass Spieler 2 und 3 jeweils ihre höchsten Karten (ungl. As) gelegt haben.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist damit der Ausspieler Re und ich werde Ihm nicht auch noch eine Zehn reinwerfen und den Ausspieler zum Nachspiel von Kreuz ermuntern.
E1:
So jetzt zu den Abfragen.
Als ich hier zum ersten mal in der Quali gespielt habe, habe ich vorher das Wort „Abfrage“ im Zusammenhang mit Doppelkopf noch nie gehört und dies geht – wie ich weiß- vielen so die hier einsteigen.
Zunächst mal:
Will man hier spielen, so kommt man nicht darum herum sich mit Abfragen zu beschäftigen. Am Anfang sollte man am Tisch einfach mitteilen, dass man ohne spielt. Das wird aber die Anderen am Tisch nicht davon abhalten mit Abfragen zu spielen, das führt dann dazu, dass alle am Tisch immer mehr wissen als du. Auf Dauer macht das keine Freude.
Abfragen sind übrigens auch nicht besonders schwierig zu erlernen.
Also was ist eine Abfrage?:
Zunächst zur stillen Abfrage:
Man drückt den zögern Button und wartet einfach mit dem Spielen seiner Karte bis die Schrift „es wird überlegt“ , „es wird lange überlegt“ aufleuchtet und schon hat man abgefragt.
(Im realen Doko oder auch bei live-doko wartet man einfach mit dem spielen der Karte). Abfragen kann man nur solange noch Ansagen möglich sind.
Aber es muss ja irgendeinen Sinn haben zu fragen und wenn man jemanden fragt, so sollte man auch wissen wen und was.
Jetzt kommen die Konventionen hierfür ins Spiel.
(Stilles) Abfragen während der ersten beiden Stiche bedeutet IMMER dass man KONTRA ist und dass man ein wenigstens passables Blatt möglichst mit Dulle hat.
(Hiergegen zu verstoßen ist nach dem Kontra Dullenvorspiel das Zweitschlimmste was man machen kann.)
Nun ein Beispiel an dem man (stille) Abfragen einfach verstehen kann.
Beispiel 1:
Der Aufspieler spielt Kreuz As,
ich habe Doppeldulle pik dame ….9 trümpfe…, Pik 10 , Herz As König
Normal wäre es nun zu stechen, aber das werde ich nicht, sondern ich „frage“ den Ausspieler ob er Kontra ist, indem ich nun den Zögern-Button drücke und warte.
Egal was der Ausspieler für ein Blatt hat (viel kann er bei meiner Wumme ja nicht haben) hat er -wenn er Kontra ist- sofort „Kontra“ anzuklicken. Jetzt weiß ich dass er Kontra ist und entsorge meine Pik 10. Kommt keine Antwort gehe ich davon aus dass der Ausspieler Re ist und steche ein.
Beispiel 2:
Ich habe als Ausspieler Dulle, Pik Dame, Pik Dame …. 7 Trumpf …., Kreuz As König 9, Pik 10 9.
Ich Spiele Kreuz As - geht durch
Kontra könnte ich nun fast sagen, mach ich aber nicht sondern drücke den Zögern-Button und warte. Somit frage ich den Spieler an Position 2 ob er Kontra ist und Pik As hat, ist dies der Fall, hat er sofort mit „Kontra“ zu antworten. (Eine Abfrage auf Herz As gibt es übrigens nicht)
Noch größer ist mein Vorteil wenn Spieler 3 oder 4 Kontra ist und die 2. Dulle + ein weiteres Anspielas hat. Der Spieler muss sofort „Kontra“ sagen und ich werde einen vollen Trumpf anspielen.
Beispiel 3:
Ich habe an 3 sitzend folgendes Blatt:
Dulle, Herz Dame, Herz Dame, Karo Dame, .. Fux (7 Trumpf), Kreuz As, König, Pik 10,9 , Herz 9.
Der Ausspieler spielt Karo 9, von 2 kommt Karo König,
Das Normalspiel wäre nun Dulle rauf und Kreuz As spielen. Das mach ich nicht, sondern ich frage den Spieler an Pos 4 ob er Kontra ist indem ich nun wieder mit dem Ausspiel warte und den Zögern-Button anklicke.
Antwortet er mit „Kontra“ kann ich Fux legen. Spare also die Dulle und bringe sofort meinen Fux nach Hause und der Anspielvorteil bleibt auch bei der Kontra Partei.
Beispiel 4:
Ich habe an Pos 1 sitzend ein passables Kontra Blatt und kein Anspielas (oder Herz As habe ich bereits durchgebracht).
In diesem Fall bedeutet es wenn ich abfrage, ob Spieler 2 beide Fehlfarbenasse hat.
Man kann natürlich auch antworten wenn man an Pos 2 Pik As hat und Kreuz sticht,
oder an Pos 3 oder 4 die Dulle mit einem guten Aufspielas hat.
In diesen Fällen ist eine Antwort wiederum „Pflicht“.
Es gibt natürlich noch mehr Konstellationen für sinnvolle Abfragen, aber diese 4 sind so denke ich die Wichtigsten und die Anderen ergeben sich eigentlich sinngemäß wenn man die 4 Beispiele verstanden hat.
WICHTIG:
Wenn man als gefragter die Bedingungen nicht erfüllt, so sollte man nicht antworten, auch wenn man ein noch so starkes Blatt hat. Nur die normale Kontraansage (also Ansage zum letztmöglichen Zeitpunkt) sollte man dann mit einem guten Blatt auf jeden Fall machen (nicht vergessen), da ja derjenige der fragt auch ein gutes Blatt mitbringt.
In seltenen Fällen kommt es zu einer „Gegenabfrage“ dies bedeutet dass nach erfolgter Kontraabfrage nochmals eine (stille) Abfrage eines anderen Spielers folgt. Dieser Spieler ist dann Re und fragt den anderen Re Partner ob er den laufenden Stich macht. Falls ja wird dieser mit „Re“ antworten.
Noch eines:
Ist man als Gefragter sehr schwach - nur ein Trumpf oder so -, dann braucht man nicht zu antworten. Ich empfehle aber einfach IMMER zu antworten. Meistens gewinnt man durch die Antwort sowieso schon mindestens einen Punkt.
E2:
So, dann zur „LAUTEN ABFRAGE“
Die laute Abfrage wird meist von der Re Partei angewendet und geht im wesentlichen so:
Man klickt den „RE Button“ spielt noch keine Karte aus und klickt den „zögern“ Button und „es wird lange überlegt“ erscheint. (Kontra geht’s genauso)
Damit hat man nun laut abgefragt. Eine Antwort des Re Partners erfolgt dann durch sofortiges Klicken des „keine 90“ Buttons.
Eine Dulle sollte man bei einer lauten Abfrage eigentlich schon haben, aber es gibt natürlich auch Blätter bei denen man ohne Dulle abfragen kann. Man muss aber die „keine 90“ immer verantworten können
Eigentlich gilt beim Fragen fast das Gleiche das auch bei der Stillen Kontraabfrage gilt.
Also man fragt ob derjenige der ein As ausspielt Re ist, ob der Partner links von einem die schwarzen Asse hat oder ob der Partner die Dulle hat …. .
Fragt der Ausspieler laut, dann reicht eine Dulle an Pos 3 oder 4 immer aus um sofort k90 zu sagen und dies ist dann auch Pflicht. An Pos2 sollte man aber nur mit den beiden schwarzen Assen antworten.
Solange noch Ansagen möglich sind bedeutet nun jedes Klicken des Zögern-Buttons und Warten eine Anfrage an den Partner, die der -mit der erfragten Zusatzstärke- mit der nächstmöglichen Absage zu beantworten hat.
F:
Vorzeitige Ansagen.
Unter einer vorzeitigen Ansage versteht man eine Ansage, die nicht zum spätest möglichen Zeitpunkt getroffen wird.
JEDE Vorzeitige Ansage hat eine Bedeutung und soll den Partner zu etwas bewegen was er sonst nicht macht.
Beispiel 1.
Spieler 1 Fragt still ab, Spieler zwei antwortet mit „Kontra“ und wird mit kreuz 10 angespielt spieler 2 spielt Kreuz As.
Wenn nun Spieler 4 in Kreuz frei ist sagt er sofort nachdem Spieler 2 gespielt hat „RE“, so dass Spieler 3 auch einen Vollen legt und der Doko sicher ist.
Beispiel 2.
Hochzeit an Pos 2, Spieler 1 klinkt sich mit Kreuz AS ein und hat kein Pik As. Das normale Spiel ist nun Spieler 2 in Pik anzuschieben. Mit einem starken Blatt kann Spieler 1 durch zögern fragen was er spielen soll. (Antwort = herz, keine Antwort = pik)
Mit einem schlechten Blatt sollte man ganz kurz überlegen (nicht so lange dass man abfragt), so dass der Hochzeiter durch eine Vorabansage das Signal geben kann nicht Pik zu spielen.
Hierfür gibt es natürlich viele weitere Beispiele die man sich auch gut selbst überlegen kann.
Nochmals der hinweis: es handelt sich um einen entwurf, der keinen anspruch auf richtigkeit und vollständigkeit erhebt.